Sven Krumrey | 23.06.2016 | ashampoo BLOG
Ein Programm zur Fernwartung trifft es, in der Praxis passt “Rettung in der Not” wohl besser. Einfach gesagt: TeamViewer verbindet zwei (oder mehr) Rechner über das Internet. Das heißt, dass man Rechner damit fernsteuern kann, um damit aktiv Hilfe zu leisten. Haben Sie ein Problem am Rechner und Sie kennen jemanden, der helfen könnte, aber nicht gerade um die Ecke wohnt? Das wäre dann der klassische Einsatz für dieses Programm. Der Clou: Über die Verbindung sieht der Helfende genau das, was Sie auf dem Monitor sehen und kann den Rechner auch steuern. Auch Videokonferenzen oder Daten-Übertragung zwischen den verbundenen Rechnern sind möglich. Wie das funktioniert und was das Programm sonst noch kann, lesen Sie hier.
Wie geht das?
Zuerst muss auf beiden Rechnern TeamViewer installiert sein. Man bekommt dann vom Programm eine ID (damit kann der Rechner eindeutig identifiziert werden) und ein Kennwort (Zugangs-Berechtigung). ID und Kennwort müssen dann an den Helfer übermittelt werden, damit er sie bei seinem TeamViewer eingeben kann. Danach muss noch aktiv bestätigt werden, dass der Fernzugriff erwünscht ist – und es kann losgehen.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Nehmen wir an, mein Vaterherz hat Probleme mit seinem Outlook. Er hat eine neue E-Mail-Adresse bekommen und wenig Neigung, sich mit SSL-Verschlüsselungen, POP-Servern und Ports zu beschäftigen. Also startet er TeamViewer und schickt mir ID und Passwort. Ich melde mich damit an, er bestätigt – und fortan sehe ich, was er auf dem Monitor sieht, kann den Rechner fernsteuern, konfigurieren und die Probleme beseitigen. Danach melde ich mich ab und er ist wieder alleiniger Herr über sein System. In IT-Kreisen gibt es daher den Spruch, dass TeamViewer mehr Familien zusammenführt als Weihnachten.
Wie sicher ist das?
Nach aktuellem Kenntnisstand: Sehr sicher. Die naheliegenden „Man in the Middle“-Probleme (würde hier heißen: jemand hackt sich mittendrin ein und verfolgt alles mit) bestehen nicht, es ist bislang kein einziger Fall publik geworden. TeamViewer nutzt dazu RSA2048 Public-/Private Key Exchange und AES 256 Bit Ende-zu-Ende Verschlüsselung, was kaum knackbar ist. Es kann sich auch niemand unsichtbar bei Ihnen drauf schalten, da Sie bei jedem Meeting zustimmen müssen.
Was kostet es?
Für Sie als Privatanwender – gar nichts! Erst bei kommerzieller Nutzung wird es teuer, Einzel-Lizenzen gehen bei ca. 500 € los. Kommerziell heißt hier: Sobald Sie es beruflich nutzen und damit Geld verdienen. Hilfe oder Kontakt zu Freunden und Familie ist und bleibt kostenlos!
Was brauche ich dafür?
Zwei Geräte, die über das Internet miteinander verbunden werden können. Teamviewer ist nicht nur für praktisch jedes Windows verfügbar, sondern auch Mac OS X, Linux, Android, iOS, Windows Phone und BlackBerry. Das heißt für Sie, dass sich praktisch alle Computer miteinander verbinden lassen. Dabei lassen sich auch Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen miteinander verbinden – ein großes Plus!
Was kann ich noch damit machen?
Man kann natürlich auch eigene Computer steuern bzw. warten, wenn man gerade nicht vor Ort ist. Man kann auf Dateien zugreifen oder sie sich senden lassen. Linux-Systeme ohne grafische Oberfläche werden dabei ebenso unterstützt wie mehrere Monitore, Zugriff auf lokale Drucker, etc.
Und wo ist der Haken?
Sie kennen mich als durchaus kritischen Zeitgenossen, aber TeamViewer ist wirklich ein gutes Programm. Leicht zu installieren und zu nutzen, es bietet viele sinnvolle Funktionen und das ohne große Systembelastung. Fehler sind selten, der Support ist bemüht und gut. Das Programm ist gutmütig bei schlechten / langsamen Internetverbindungen, arbeitet auch mit Proxys, kämpft sich durch Firewalls und gehört meiner Ansicht nach zum unbedingten Standard-Repertoire von allen, die gerne helfen oder Hilfe brauchen.
Download: https://www.teamviewer.com/de/download/
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