Beim Blick auf die Apps unseres Smartphones fällt auf, dass sehr viele von ihnen mit Standort-Sharing arbeiten. Einerseits kann diese Funktion sehr nützlich sein, andererseits birgt sie auch immer die Gefahr, dass Unbefugte Informationen über den eigenen Aufenthaltsort erhalten können. Lesen Sie im Folgenden, was Sie bei der Nutzung derartiger Apps beachten sollten.
Standort-Sharing bei Apps und Social Media
Manche Apps wie Foursquare und Swarm fordern Sie als User dazu auf, bestimmte Orte wie Restaurants oder Sehenswürdigkeiten zu bewerten, damit andere herausfinden können, ob sich ein Besuch lohnt. Für die Bewertung verlangt die App ein Check-in, wobei automatisch der aktuelle Standort ermittelt wird. Swarm vergibt sogar Punkte für die Check-ins, sodass der Nutzer dazu angeregt wird, das Standort-Sharing möglichst oft zu verwenden. Außerdem können diese Check-ins auch auf Social-Media-Plattformen geteilt werden. Somit ist die Information des eigenen Standorts einem noch größeren Kreis zugänglich. Facebook, Twitter & Co. bieten selbst ebenfalls die Möglichkeit, bei Fotos, Kommentaren oder anderen Postings mitzuteilen, wo exakt man sich befindet. Diese Information kann dann von jedem der virtuellen Freunde beziehungsweise Follower abgerufen werden. Ist das Netzwerk dabei auf wenige vertrauenswürdige Bekannte und Freunde beschränkt, mag dies kein Problem darstellen. Folgen Ihnen aber mehrere hunderte bis tausende Personen, kann die Standortmitteilung schnell zum Unsicherheitsfaktor werden.
Potenzielle Einladung für Kriminelle
Für die meisten Menschen ist das Standort-Sharing absolut ungefährlich. Trotzdem besteht immer ein Restrisiko, Opfer krimineller Handlungen zu werden. Ein Foto aus dem Strandurlaub ist nicht nur schnell gemacht, sondern auch schnell mit Freunden und Familie geteilt. Ohne jegliche Hintergedanken senden Sie neben Ihren Urlaubsgrüßen auch Ihren Aufenthaltsort mit. Womit Sie zu diesem Zeitpunkt nicht rechnen, ist, dass Kriminelle Ihren Beitrag ebenso sehen können. Durch die Information, dass Sie sich im Urlaub befinden, wissen sie, dass niemand zu Hause ist, Ihr Haus also ungestört von den Verbrechern ausgeraubt werden kann. Der unbedachte Post ist quasi eine Einladung für Menschen mit solch negativen Absichten. Nicht nur die Information, wo Sie sich nicht befinden, kann für Unbefugte interessant sein – Personen, die Ihnen nachstellen, können auf Ihren aktuellen Aufenthaltsort zugreifen oder noch schlimmer möglicherweise auf den Ihrer Kinder, sollten diese Standort-Sharing auf ihrem Smartphone nutzen. Zwar kommt es selten tatsächlich zu schlimmeren Folgen, man sollte die Gefahren dennoch nicht ignorieren.
Wie können Sie die Standortmitteilung sicher gestalten?
Die Lösung für diese Frage ist eine Begrenzung der Sichtbarkeit. Statt den Standort öffentlich zu teilen, sollten Sie stets sehr sorgfältig einstellen, wer ihn sehen kann. Die zwei gängigsten Smartphone-Betriebssysteme sind Apple und Android. Sie bieten beide Möglichkeiten, die Privatsphäre zu wahren. Bei Apple beispielsweise gibt es iMessage. Dieses Tool erlaubt es Ihnen, Orte nur an ausgewählte Kontakte zu übermitteln. Auf diese Weise lassen sich Meetings einfach organisieren oder Standorte unter Freunden austauschen. Für Android-Systeme gibt es spezielle Apps wie z. B. Panda Mobile Security oder ähnliche. Diese App zeigt die Berechtigungen der auf dem Gerät installierten Apps an, damit Sie selbst entscheiden können, welche davon Ihren Standort erfahren darf. Google Maps verfügt über ähnliche Funktionen. Die Zugangsbegrenzung ist hier allerdings nur für eine gewisse Zeit gegeben. Das Risiko besteht, dass nach Ablauf der Zeit der Aufenthaltsort wieder von Unbefugten gesehen werden kann.
Generell gibt es vier Grundregeln, die man beim Standort-Sharing beachten sollte:
- Der Standort sollte grundsätzlich nicht mit der Öffentlichkeit geteilt werden.
- Sie sollten immer genau darüber nachdenken, wer Ihnen tatsächlich folgen kann.
- App-Berechtigungen sollten Sie überprüfen und gegebenenfalls einschränken und nicht zuletzt sollten Sie
- Anwendungen wie iMessage, Finde Meine Freunde oder Google Maps verwenden, die eine gewisse Privatsphäre gewährleisten.
Eine letzte goldene Regel ist, dass Sie, wenn Sie unsicher sind, einen Inhalt lieber nicht teilen sollten, denn was einmal öffentlich ist, lässt sich nur schwer oder gar nicht mehr zurücknehmen.