Cyberkriminalität betrifft nicht nur große Unternehmen oder prominente Personen. Auch als ganz normale:r Nutzer:in eines Social-Media-Kontos kann man Ziel eines Angriffs werden – manchmal, ohne es zu merken. Viele Menschen gehen sorglos mit ihren Daten um, verwenden überall das gleiche Passwort und geben in Beiträgen oder Kommentaren persönliche Informationen preis, die später gegen sie verwendet werden könnten.
Was macht mein Profil für Hacker interessant?
Jeder Post, jedes Like, jedes Foto enthält Informationen. Für sich allein sind sie meist harmlos. Doch in Summe entsteht ein ziemlich genaues Bild: Aufenthaltsorte, Hobbys, Kontakte, Gewohnheiten – alles öffentlich einsehbar. Wer dazu noch bei mehreren Plattformen dasselbe Passwort nutzt, eröffnet Angreifern Tür und Tor. Für Hacker sind solche Profile lohnenswert: Identitätsdiebstahl, Erpressung, Phishing oder der Verkauf gesammelter Daten sind häufige Motive.
Wie schütze ich mich vor Angriffen auf Social-Media-Konten?
Der erste Schritt ist, sich bewusst zu machen, was man online über sich preisgibt. Persönliche Details wie Geburtsdatum, Geburtsort, Mädchenname der Mutter oder der Name des ersten Haustiers sind oft die Antworten auf Sicherheitsfragen – und sollten nicht öffentlich geteilt werden. Auch scheinbar harmlose Posts können ein Risiko darstellen, wenn sie gesammelt und ausgewertet werden.
Verwenden Sie für jedes Konto ein eigenes Passwort. Ja, es ist aufwändiger – aber es lohnt sich. Ein gehacktes Konto führt sonst oft zu einer ganzen Kette weiterer Zugriffe. Um Passwörter leichter zu merken, helfen Merksätze oder Akronyme. Alternativ kann auch ein vertrauenswürdiger Passwortmanager genutzt werden.
Teilen Sie Passwörter grundsätzlich nicht mit anderen – auch nicht mit Agenturen, Freelancer:innen oder Plattformen, die Zugang benötigen. Sollte das ausnahmsweise nötig sein, ändern Sie das Passwort direkt nach der Nutzung.
Keine Logins über Facebook oder Twitter
Viele Websites bieten die bequeme Möglichkeit, sich mit dem Social-Media-Konto einzuloggen. Doch das erhöht das Risiko. Wird Ihr Social-Konto kompromittiert, erhalten Angreifer damit Zugriff auf viele andere Plattformen – vom Onlineshop bis zur Business-Software. Nutzen Sie stattdessen besser Ihren E-Mail-Account für Registrierungen.
Fazit: Digitale Eigenverantwortung schützt am besten
Je bewusster Sie mit Ihren Daten und Passwörtern umgehen, desto besser schützen Sie sich vor Angriffen. Cyberkriminelle suchen nicht gezielt Prominente – sie greifen automatisiert alles ab, was angreifbar ist. Wer seine Konten absichert, persönliche Informationen sparsam teilt und keine Zugänge weitergibt, hat schon viel richtig gemacht.