ERP ist nicht nur eine Software für das Finanzwesen, sondern gestaltet heute faktisch als zentrale Steuerungseinheit viele Prozesse in einem Unternehmen.
Die Delegation der Einführung als lästiger Kostenfaktor nur an die IT-Abteilung ist verfehlt. Ein ERP bildet diese Prozesse nicht nur ab, sondern sie werden durch die Chancen des Systems neu und effizienter gestaltbar. Deshalb sollte eine solche Einführung keineswegs verzögert, sondern so entschlossen wie möglich angegangen werden.
Dies setzt allerdings eine strategisch überlegte und klug organisierte Einführung voraus. Nehmen Sie die Chancen, die durch eine Einführung, die Aufspielung eines neuen Release oder den Umbau eines ERP-Systems entstehen, wahr.
Sehen Sie die ERP-Einführung nicht als Aufgabe für IT-Spezialisten, sondern als ein Projekt, das die Prozesse im ganzen Unternehmen auf den Prüfstein legen kann. Bilden Sie eine oder mehrere Projektgruppen, die wichtige Prozesse analysieren und zusammen mit den ERP-Spezialisten prüfen, ob solche Prozesse effizienter gestaltet werden können.
Hier kann eine Unterstützung durch externe Experten sinnvoll sein, da diese mit kritischem Blick veraltete Strukturen aufbrechen können.
Beispielhafte Innovationsprozesse
ERP überzeugt durch die Vielfältigkeit seiner Anwendbarkeit. Die Einführung der ERP kann mit der Grundsatzentscheidung verbunden werden, ob die IT schon aus Gründen der Skalierbarkeit besser in die Cloud verlegt und auf medienbruchfreien Datenaustausch verlegt werden sollte.
Prüfen Sie, wo Papiere durch digitale Daten ersetzt werden können. Lassen Sie prüfen, ob ein Dokumentenmanagementsystem an das ERP angegliedert werden und mittelfristig das Papierarchiv geschlossen werden kann.
Vergrößern Sie den Einsatz mobiler Systeme in Lager und Logistik. Logistische Systeme aller Art bergen immer wieder hohes Potenzial an unausgeschöpfter Effizienz.
Führen Sie einen Benchmarkvergleich der Einbindung der Logistik in verschiedenen Ländern durch. Nutzen Sie die Intelligenz des Systems und reduzieren Sie, wo immer es möglich ist, Ihre Bestände.
Prüfen Sie, ob Ihr Produktionsunternehmen dazu geeignet ist, im Wege der Just-in-Sequence-Produktion praktisch ohne Lagerbestände zu produzieren.
Geben Sie gleichzeitig den Auftrag, neben den substanziellen und langfristig wirksamen Projekten auch schnell wirkende Sofortmaßnahmen wie zum Beispiel Scannersysteme im Lager umzusetzen.
In diesen und weiteren Prozessen birgt das ERP großartige Chancen der Prozessoptimierung und wird in der Lage sein, auf Dauer seine Investitionskosten durch die Verminderung von Prozesskosten weitgehend oder sogar vollständig wieder einzuspielen.