Eine Umfrage des Internet-Jugend-Monitors von saferinternet.at unter 400 österreichischen Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren ergab, dass WhatsApp und YouTube die zurzeit beliebtesten Soziale Netzwerke sind. Facebook hingegen verliert im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung und wird durch andere Kommunikationsmittel ersetzt.
Zu den neuen Trends zählen vor allem Apps, bei denen das Versenden von Bildern oder Musik im Vordergrund steht. Mit 93 % führt WhatsApp die Beliebtheitsliste als wichtigstes soziales Netzwerk an, knapp gefolgt von YouTube mit 90 %. An dritter und vierter Stelle finden sich Instagram und Snapchat wieder, die beide hauptsächlich mit Bildern oder Videos operieren.
Bei ihnen kann man eine deutliche Steigerung der Nutzung durch die Jugendlichen feststellen; insgesamt werden sie um 13 % häufiger verwendet als noch 2016. Facebook hingegen verlor 21 %. Nur noch von jedem fünften Teenager wird es als „sehr wichtig“ eingestuft.
Ebenfalls weniger beliebt ist die Plattform Twitter, die sich nach 11 % Verlust nur noch auf Platz 9 der Rangliste befindet. Als neues aufstrebendes Netzwerk gilt Musical.ly, das 2017 erstmals von 26 % der Befragten genannt wird.
Facebook, Twitter & Co verlieren an Bedeutung
Aus den Umfrageergebnissen lässt sich ableiten, dass herkömmliche soziale Medien wie Facebook von der jungen Generation weitaus weniger angenommen werden als im letzten Jahr. Unter anderem durch Erkenntnisse aus saferinternet.at-Workshops weiß man, dass die Gründe dafür darin liegen, dass sie vor allem noch für Nachrichten oder Spiele aber nicht mehr für Kommunikation untereinander genutzt werden. Laut Social Media Radar bestehen etwa drei Mal so viele Facebook-Accounts der 20 bis 29-Jährigen und doppelt so viele Accounts der 30 bis 39-Jährigen verglichen mit denen der 13 bis 19-Jährigen. Bei Instagram gibt es überraschenderweise keine dermaßen klaren Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Hier lässt sich grundsätzlich ein Anstieg der Anmeldungen im Zeitraum der letzten Monate verzeichnen.
Bilder und Videos zunehmend wichtig
Gerade Netzwerke, bei denen das Augenmerk auf Bildern und Videos liegt, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Dazu zählen Instagram und Snapchat, die in etwa gleich auf liegen. Snapchat wird inzwischen jedoch größere Relevanz zugesprochen. Es zeigt sich, dass Bilder und Videos wichtigstes Kommunikationsmittel unter jungen Menschen geworden sind. Dies wird auch durch neue Entwicklungen verdeutlicht. Die App Musical.ly taucht 2017 erstmals in der Beliebtheitsskala auf, kann sogar mit Facebook gleichziehen. Auch sie arbeitet mit einem ähnlichen Prinzip. Sie ermöglicht es dem „Muser“ sogenannte „Musicals“ zu erstellen: fünfzehn Sekunden lange Musikvideos, die man mit seinem Wunschplayback hinterlegen kann.
Unterschiedliche Präferenzen zwischen den Geschlechtern
WhatsApp und YouTube scheinen unabhängig vom Geschlecht, gleichermaßen gefragt bei Jungen und Mädchen zu sein. Sowohl Instagram, Snapchat als auch Musical.ly werden wesentlicher häufiger von Mädchen genutzt. Betrachtet man zum Beispiel Snapchat im Vergleich wird es von 76 % der weiblichen Befragten verwendet. Dem gegenüber stehen 54 % männliche User. Anders stellt es sich bei der Computerplattform Twitch dar, diese wird von 25 % der befragen Jungen angegeben. Nur 3 % der Mädchen sind ebenfalls bei Twitch angemeldet. Insgesamt lässt sich daraus schlussfolgern, dass es für Unternehmen sinnvoll ist, z.B. zu Werbezwecken auf verschiedenen sozialen Medien aktiv zu sein, um verschiedene Zielgruppen optimal ansprechen zu können.